Lean Construction: Tipps für effizientere Baustellen

Lean Construction spart Geld und Zeit, denn Chaos und Verschwendung können mit einer guten Baulogistikplanung auf Basis von Lean Construction vermieden werden.

Alles im Fluss dank Lean Construction

Kontinuierlich im Fluss zu arbeiten – wie es bei Lean Construction der Fall wäre – ist auf einer Baustelle nicht unmöglich. Statt wechselnder Phasen von  Hochleistung und Leerlauf wird die Arbeit durch den Einsatz eines Fluss- und Pullprinzip gleichmäßiger.

Lean Construction sorgt für geringe Lagermengen und Schwund

Durch die knappen Zeitfenster für Lieferungen, schwankende Leistungsphasen, Verzögerungen und eine unpraktische Terminierung der Anwesenheit einzelner Gewerke müssen auf Baustellen oft Güter eine längere Zeit gelagert werden. Es entsteht Platzmangel und Überwachungsaufwand für die Güter. Mit Lean Construction wird die Lagermenge deutlich minimiert. Hier sind Just-in-Time-Lieferung und Vorfertigung geeignete Maßnahmen.

Just-in-Time-Lieferung:

  • Mit Just-In-Time-Lieferkonzepten werden nur die Mengen angeliefert, die tatsächlich in der Folgeperiode verarbeitet werden. Das verhindert große Lagerbestände.

Vorfertigung (Pre-Fabrication):

  • Viele Bauteile können auch schon vor dem Transport zur Baustelle zusammengesetzt werden. Wie beim Fertighaus werden ganze Wände zur richtigen Zeit an die Baustelle geliefert und sofort verbaut. Ein System, das auch für alle anderen Immobilien und Bauteile umgesetzt werden kann.

Mit Lean Construction Zeit sparen und Nachbesserungen vermeiden

Sich am Bedarf des Kunden – und sei es das nachfolgende Gewerk – zu orientieren ist zielführender als nach Plan abzuarbeiten. Verzug, Nachbesserungen und höhere Kosten werden dadurch minimiert. Denn man muss Tätigkeiten kein zweites Mal ausführen, Dinge nicht reparieren oder Vergessenes nachträglich installieren.

Zielorientierung ist konsequent und „lean“

  • Lean Construction beginnt mit der Bedarfsanalyse und Optimierung. Ausgangspunkt ist die Konzentration auf die Ziele des Bauherrn (Target Costing).
  • Der Wert einer Immobilie sollte daher aus Sicht des Bauherrn definiert werden, nicht aus bau-konstruktiver Sicht.
  • Alle Planungs- und Bautätigkeiten werden dadurch nach der geplanten Nutzung der Immobilien ausgerichtet sein.
  • Von Beginn an sollte man den Bauprozess so gestalten, dass Konfliktprüfungsprozesse in der Planungsphase gar nicht erst nötig sind.
  • Über-Dimensionierung sollte vermieden werden.
  • Um alle Informationen über Anforderungen und Ziele zu erhalten und kommunizieren zu können, sollten Betriebsseite und Bauleute bereits ab der ersten Planungsphase involviert werden.

Lean Construction spart Zeit und Geld durch Vermeidung von Verschwendung

Zuverlässige Baulogistik mit kurzen Vorlaufzeiten schafft das Vertrauen, um Bestände abzubauen und durch JiT und KANBAN zu ersetzen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass sich Bauunternehmen und Bauleitung stärker über die Arbeitsleistungen der verschiedenen Gewerke abstimmen müssen, was wiederum das Denken im Fluss- und Pullprinzip begünstigt. So gesehen ist Baulogistik eine wichtige Voraussetzung, um Lean auf der Baustelle zu etablieren. Mehrwert entsteht durch einen reibungsloseren Bauablauf, weniger Mängel, weniger Schwund und gestiegener Qualität. Die Einsparungen kommen – wie in den meisten erfolgreichen Lean-Projekten – nebenbei und übersteigen den zusätzlichen Kommunikations- und Koordinationsbedarf bei Weitem.

Welche Wege würden Sie vorschlagen, um Kosten und Verschwendung auf Baustellen zu vermeiden? Und wie „lean“ ist die heutige Baustellenlogistik schon? Ich freue mich auf Ihre Beiträge.

(Bildquelle: Mariocopa/pixelio.de)